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In den Schären

Nach intensiver Vorbereitung folgt nun die Praxis. An langen Winterabenden haben wir uns bereits, dank einschlägiger Literatur und schwedischen Seekarten von unserem Vereinskameraden Dieter Sprick, mit den örtlichen Gegebenheiten auseinander gesetzt. Uns bietet sich zunächst ein Wirrwarr von tausend kleinen, aber auch einigen etwas größeren bewohnten Inseln. Häufig tauchen auch nur kleine Felsbrocken an der Wasseroberfläche auf, wo allenfalls Wasservögel beheimatet sind. Die vielfältigen Möglichkeiten, die zum Verweilen einladen, kann man in einem Urlaub nicht annähernd ausschöpfen.

 

So zieht es uns zunächst nach Tärnö. Die erste Herausforderung an Engpässen und Flachs meistern wir nach der guten Vorarbeit mit Bravour. Wir steuern die gut geschützte Nordbucht mit idealen Anker- und Anlegemöglichkeiten an. Der Funke dieser grandiosen Schärenidylle springt direkt auf uns über, zumal sich gerade mal ein halbes Dutzend Boote dorthin verirrt hat. An Land: ein Grillplatz und ein Plumsklo - was braucht man mehr zum Leben? Auch die Inspektion der Insel mit den verschlungenen Pfaden und den alten Fischer- und Lotsenhäuschen enttäuscht uns nicht. Am anderen Ende der Bucht dann doch etwas mehr Leben mit kleinem Fähranleger und Restaurant.

Tjärö klingt sehr ähnlich und ist nur acht Meilen entfernt. Die kleine verwinkelte Insel ist in Privatbesitz und bietet an allen Seiten Liegemöglichkeiten. Umgeben von großen Felsen und üppiger Natur liegen verstreut einige Ferienhäuser der Marke „Bullerbü“ und ein gut geführtes Hotel, das gerne für besondere Events gebucht wird. Bei unserem Landgang treffen wir auf eine Horde fröhlicher junger Mädels in ausgelassener Stimmung. Sie feiern Junggesellinabschied mit der Braut in Späh. Noch am selben Abend wird die Hochzeit im Hotel ausgiebig gefeiert. Wir erwandern jeden Winkel dieses naturbelassenen Eilands und erklimmen so manchen Felsen. Wir sind zufrieden und glücklich und spüren deutlich angekommen zu sein. Hier finden wir, wie so oft in Schweden, bei den Sanitäranlagen (mit Spül-WC!) auch eine urige Sauna zur kostenlosen Benutzung vor. Meist werden sie wenig frequentiert, so ist es ruhig und entspannend. Doch heute hat sich eine trinkfeste Männercrew von Karlshamn auf den Weg hierher gemacht. So komme ich in den für mich ganz neuen Genuss, Bier und Salami in der Sauna angeboten zu bekommen – spannende Konversation eingeschlossen. Andere Länder, andere Sitten ...

 

Wir folgen dem gut betonnten „Small-kraft-track“ zwischen den vielen Klippen Richtung Osten und landen drei Stunden später in Ekenäs. Die Genua reicht für den Vortrieb völlig aus. Die letzte 90-Grad-Abbiegung der schmalen Fahrrinne war zunächst gar nicht zu erkennen. Das Echolot bietet nur noch wenig Spielraum, doch mit größter Sorgfalt nehmen wir auch diese Hürde. Helfende Hände nehmen unsere Vorleine am Steg, gegenüber der kleinen Insel Karö, ab. Es folgt ein netter Schnack mit Heidrun, und es sollten noch viele weitere interessante Gespräche mit ihr und ihrem Skipper von der HALMARE folgen.

 

Der wunderschöne Brunnspark mit vielen kleinen Seen und Bächen und dem alten Baumbestand ist ein über die Region hinaus bekannter Anziehungspunkt. Auf halbem Weg zum kleinen Städtchen Ronneby legen wir hier, bei einem der meistbesuchten Kurorte der Jahrhundertwende, während unserer Radtour eine ausgiebige Rast ein. Den Rückweg radeln wir entlang der Ronnebyau, die direkt bei unserem Hafen in die Ostsee mündet. Heidrun freut sich über die mitgebrachten Einkäufe. Die kleine schnuckelige Fähre Karö-Line - oder war es Karoline - bringt uns am nächsten Tag in fünf Minuten auf die kleine naturbelassene Insel Karö, die wir unbedingt erkunden wollen. Was hier völlig deplaziert wirkt: eine Riesendisco, in der jeden Mittwoch große Party angesagt ist. Das Spektakel lassen wir uns gern entgehen. Wir setzen zuvor unseren Törn fort, um die bevorstehende Mitsommernacht zusammen mit den Schweden in angemessener Atmosphäre zu erleben.

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