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Heldentaten meines Skippers 2009 - 2. Teil Motor entlüften

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2. Teil Motor entlüften

Nachdem alle Welt grauenhafte Geschichten von der Dieselpest und verstopften Filtern zum Besten gegeben hat, wollten wir doch auch einmal unseren Dieselvorfilter über-prüfen. Es bot sich aber glasklarer Diesel, nur ein bisschen Dreck, was bei einem alten Tank ja nur natürlich ist. Hast du mal ein Schälchen für den Diesel aus dem Filter? Na klar, ein Creme fraiche Döschen war gerade richtig. Hast du mal einen Pinsel? Na klar, tut es der Pinsel mit dem wir das Grillfleisch marinieren? Den kann man ja nachkaufen. Super, funktioniert prima. Das ganze wurde wieder eingebaut und der Motor gestartet, damit er sich entlüften konnte, was er auch brav tat. Ein kleiner Rülpser und er lief rund und satt. Das war es!? Beim abendlichen Abwasch lässt mein Skipper, der immer brav abtrocknet, plötzlich das Handtuch fallen, wird blass und fragt: habe ich das Absperrventil eigentlich wieder aufgemacht? – Hat er offenbar nicht, denn jetzt geht der Stress erst richtig los. Den Motor starten: Rülps, Hust, macht ein paar Umdrehungen und der Motor gibt den Geist auf. Also versuchen wir den Motor durch Drehen mit dem Anlasser zu entlüften, ergebnislos. Er hat ja auch den ganzen Filter leer gelutscht. Also per Hand entlüften, was auch ziemlich frustrierend ist, denn die lt. Betriebsanleitung auf  dem Schwungrad vorhandene Markierung, bei der die Pumpe befriedigend arbeitet, ist weder mit scharfer Brille noch mit Gefühl zu finden, so dass wir den kleinen Handpumphebel mehrere hundert Mal hingebungsvoll aber vergeblich bewegen. Mein Skipper ist frustriert, wütend und giftig. Mit viel gutem Zureden versuche ich ihn zu beruhigen, schließlich soll man seinen Zorn nicht mit ins Bett nehmen. In der Nähe von Egaa gibt es eine Volvo-Vertretung, die muss am nächsten Tag helfen. Aber irgendwo hat man ja auch seinen persönlichen Ehrgeiz, es muss doch irgendwie gehen. Meine Frage, ob man nicht den leeren Filter einfach auffüllen könnte wird ernsthaft in Betracht gezogen und mit Hilfe eines kleinen Milchkännchens wird durch die Entlüftungsschraube ganz vorsichtig Diesel nachgefüllt bis er voll ist. Es geht eine ganze Menge in den Haupt-flter und einiges daneben, da hätten wir lange pumpen können! Mit gutem Zureden und viel Geduld  kommt der Motor auch wieder in Gang, erst ein, dann zwei Zylinder und nach nochmaligen Entlüften der Einspritzleitung geht auch der Dritte. Ganz große Erleichterung, er geht wieder und bis jetzt auch ganz ohne Murren! Die Gerda-methode mit dem Milchkännchen wurde bei uns im Volvo-Motorenhandbuch als alternative Methode handschriftlich nachgetragen. Ein verstärkter Dieselgeruch für die nächsten Stunden erinnert uns an den Erfolg unserer Aktion, aber damit können wir gut leben.

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