Ganz im Zeichen von Jugend und Jugendabteilung fand am Samstag, 05.05.2018 unter dem Flaggenmast und am Bootskran um 14 Uhr die Ansegelzeremonie für die Saison 2018 statt. Der 1. Vorsitzende, Dr. Marcus Ott begrüßte zahlreiche Mitglieder, Gäste und Freunde bei Kaiserwetter.
Bei wunderbarem Sonnenschein und endlich wieder Temperaturen, die einige mutige Mitglieder schon zu Shorts und Zehensandalen veranlasste, begrüßte der Vorsitzende der Segler-Vereinigung, Dr. Marcus Ott zahlreiche Mitglieder, Gäste und Segelfreunde auf der Plattform vor dem Flaggenmast zum Ansegeln. Mit dabei waren auch wieder Gäste aus der Nachbarschaft, denn die Marineschule Mürwik hatte einen Hanseaten mit drei Mann militärischer Crew und zwei Segelgästen nach Fahrensodde entsandt. Ganz besonders begrüßte Ott Herrn Klaus Scharf, den stellvertretenden Vorsitzende der Flensburger Peter Petersen Stiftung, die an diesem Tag für die SVF eine wichtige Rolle einnahm.
Der Vorsitzende startete mit einer frohen Nachricht für die Mitglieder in die Segelsaison. Nachdem es der Verein 2016 geschafft hatte, das Vereinsgrundstück in Eigentum zu übernehmen, wurde der Verein Ende 2017 wieder aufgerüttelt, als es plötzlich hieß, dass ca. 40 Bootseinheiten von Mitgliedern im Winter nicht mehr auf dem Grundstück Fahrensodde 20 / DASA Gelände abgestellt werden dürften. Der Pachtvertrag zu diesem Recht wurde gekündigt und war vor genau 6 Tagen, also am 30.04.2018 ausgelaufen. Ott konnte aber berichten, dass im Finanzausschuss der Stadt Flensburg am 19.04.2018 einem Erbbaupachtvertrag mit der SVF mehrheitlich zugestimmt wurde und dass damit nun der Neubau einer Halle auf diesem Grundstück zwischen neuem DLRG Hallenbau und heutigen Standort des alten Messhauses ermöglicht wird. Die ursprünglich dafür angesetzten jährlichen Kosten konnten entgegen erster erhöhter Berechnungen in den politischen Verhandlungen sogar noch merklich reduziert werden.
Diese gute Neuigkeit positionierte Ott als eine Errungenschaft des Vereins, die mit Blick auf die Zukunft und damit auf die heutigen Jugendlichen und die Jugendabteilung einzuordnen sei. Es sei ist gute Tradition in der Segler-Vereinigung, dass viele Jugendliche sich irgendwann nach Ihrer Zeit in der Jugendabteilung ein eigenes Boot kaufen dieses dann auch in „ihrem Hafen“ zu Wasser lassen und sich ebenso in ihrem Verein einen Winterliegeplatz wünschen. Somit plante und plant der Vorstand heute natürlich auch schon für die Jugend, die einmal Mitglieder in der Hauptabteilung sein werden und dann einen angemessenen Sommer- und Winterliegeplatz erwarten.
Ein zweites der Themen am Ansegeltag unter dem Aspekt Jugend im Allgemeinen betraf dann die jungen oder jung gebliebenen, neuen Mitglieder. Am Samstag durften die Anwesenden sich erneut darüber freuen, dass die Segler-Vereinigung sehr beliebt ist und immer wieder neue Mitglieder aufnehmen kann. Sechs Neuzugänge begrüße der Vorsitzende unter dem Flaggenmast.
Carina Scheder (MoB)
Mit den Worten „Carina ist ein gutes Beispiel für das gerade Gesagte zu Mitgliedern, die aus der Jugendabteilung in die Hauptabteilung kommen und aktiv dabei bleiben“, bat Ott seine Regattakameradin nach vorne. Nach zwei Generationen Scheder im Verein begründet Carina nun die dritte Generation in der Hauptabteilung. Sie nimmt seit dieser Saison auf der Stjärna an der MAR teil. Gerade noch kürzlich hatte Carina an Bord übernachtet und musste feststellen, dass die Nächte noch verdammt kalt sind. Der Vorsitzende empfahl ihr (mit Augenzwinkern) bei einem eigenen Bootskauf eine Heizung oder einen Heizlüfter zu bedenken.
Katrin Schwandt (MoB, Partnermitglied)
Auch Katrin segelt wie Carina bei der MAR auf der Stjärna. Das allerdings nicht erst seit dieser Saison und es hat auch einen anderen Grund. Wenn man den 2. Vorsitzenden Torben Wulff als den Eigner der Stjärna kennt, so wusste Ott zu erläutern, dann weiß man danach ebenso, dass Katrin als Partnermitglied zu Wulff in die Segler-Vereinigung aufgenommen wird.
Kai Hansen (MmB)
Kai Hansen wurde vom Vorsitzenden als selbständiger Tischler und Zimmerer aus Rüde begrüßt, der mit seiner Boström 31 mit dem Namen „Auszeit“ zur SVF hinzu kommt. Kai war schon 2016 und 2017 Gastlieger im Vereinshafen.
Thomas Voss (MmB)
Auch Thomas wurde als Mitglied mit Boot aufgenommen. Er bringt eine Bianca 27, die den Namen „Annika“ trägt, mit in die Segler-Vereinigung. Auch „Annika“ und Thomas sind für die SVF allerdings beide keine Fremden, denn Thomas hatte in der SVF schon viele Jahre einen Gastliegeplatz, bevor er sich im letzten Jahr zur Aufnahme entschied.
Klaus-Dieter Weiß (MmB)
Klaus-Dieter berichtete bei der Aufnahme von sich selbst, jetzt Pensionär zu sein und damit nach eigener Aussage ab sofort Zeit zu haben, um sich um Sachen im Verein zu kümmern. Das freute Ott ganz besonders, zumal ihm bekannt war, dass Weiß über dreißig Jahre Vereinsmitglied in Berlin war. Damit wisse er, welche Aufgaben anfallen und wie man sie lösen kann, setzte der Vorsitzende fort. Klaus-Dieter Weiß wird MmB und bringt sein Segelboot Boelge (Welle), eine Granada 24 mit.
Peter Doroszenko (MmB)
Zu guter Letzt wurde Peter Doroszenko nach vorne unter den Flaggenmast gebeten. Über Peter wurde von Ott berichtet, ebenso wie Klaus-Dieter jetzt in der angenehmen Situation zu sein, jederzeit unabhängig von Arbeitszeiten zu seinem Boot kommen zu können. Als auswärtiger Gast aus Bad Segeberg hat Peter zusammen mit Gabriele Abel die letzten drei Jahre schon seine Segelzeit bei der SVF im Hafen verbracht. Beide segeln gemeinsam auf einer LM 26 namens „Lisa“.
Foto: Heiner John
Die neuen Mitglieder wurden mit einem dreifachen Hipp Hipp – Hurra begrüßt.
Im Anschluss an die Neuaufnahmen kam Ott dann zum Höhepunkt der diesjährigen Ansegelzeremonie. Die Jugendabteilung freute sich am Samstag darüber, drei neue Boote zu taufen und für die Nachwuchsarbeit ihrem Element übergeben zu können.
Die Segler-Vereinigung Flensburg konnte die drei neuen Boote – eine C55 Kieljolle und zwei Optimistenjollen - aufgrund einer großzügigen Zuwendung der Peter Petersen Stiftung kaufen und kann diese nun für Ausbildungszwecke nutzen. Der Vorsitzende bat den stellvertretenden Vorsitzenden der Peter Petersen Stiftung, Herrn Klaus Scharf ans Rednerpult, um die Anwesenden über den Stifter und die Stiftung zu informieren.
Foto: Heiner John
Klaus Scharf führte in seiner Rede aus, dass Peter Petersen selbst ein leidenschaftlicher Wassersportler war, der sein beträchtliches Vermögen 2010 in eine gemeinnützige Stiftung zugunsten der Jugend in Schleswig-Holstein überführt hat. Ein Jahr später starb Petersen, der selbst keine Kinder hatte. „Man muss die Jugend und den Sport fördern“, hat Peter Petersen immer gesagt und in diesem Sinne ist auch die Förderung der Boote in der SVF zu verstehen. Der Zweck der Stiftung mit Sitz in Flensburg ist die Beschaffung von Mitteln zur Förderung der Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen sowie zur Förderung des Sports.
„Neben der Freude, die wir über die bloße finanzielle Unterstützung fühlen, ist es uns eine ganz besondere Ehre, die Förderung von der Peter Petersen Stiftung erhalten zu haben.“, kommentiert Dr. Ott die Anschaffung der drei Jugendboote. „Es ist eine tolle Auszeichnung für das Engagement der Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in der Segler-Vereinigung und für den Einsatz der Trainer, Betreuer und Kümmerer in unserem Verein“, stellt er weiter fest.
Der Vorsitzende dankte Klaus Scharf, der selbst einmal Mitglied der Jugendabteilung der SVF gewesen ist, für die großzügige Zuwendung sowie für seine Teilnahme und übereichte ihm eine 100-Jahr-Chronik der SVF als Geschenk.
Danach wechselte die Gruppe der Mitglieder und Gäste an die Kranplattform, damit die drei Taufpatinnen Lilli Martens, Pia Lotta Wulff und Maite Fiona Ott die Taufzeremonie übernehmen konnten. Die zwei neuen Optimisten-Jollen bekamen die Namen „Herr Nilsson“ und „Pippi“ und die C55 Kieljolle wurde auf den Namen „Bö“ getauft. Lilli, Pia und Maite wünschten den Crews der Boote allzeit gute Fahrt und den Booten immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, bevor alle drei Neuzugänge mit einem dreifachen Hipp Hipp Hurra begrüßt wurden. Die jungen Damen bekamen anschließend eine Taufurkunde, einen kleinen Blumengruß und einen „leckeren“ Gutschein als Dank überreicht.
Foto: Torben Wulff
Im Anschluss entließ der Vorsitzende alle Beteiligten zum Ansegeln hinaus auf die Förde, um sich dann gegen 17 Uhr gemeinsam zum Ausklang - quasi einem Taufmahl – auf der Terrasse des Vereinsheims zu treffen.
Mit dem Gruß auf die Segelsaison 2018, auf die neuen Vereinsboote und die Segler-Vereinigung Flensburg, sowie einem dreifachen Hipp Hipp Hurra hieß es dann
„Heiß auf Stander und Flaggen!“
Foto: Heiner John