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Eine Weltmeisterschaft vor der Haustür !

ORCi World Championship 2010

Nach dem WM - Titelgewinn von 2007 vor Norwegen bestand nun die Möglichkeit für die CHINOOK-Crew auf heimischem Revier um Edelmetall zu kämpfen.

Nach der Bekanntgabe im Frühjahr 2009, das die ORC- Internationalen Weltmeisterschaften vor Glücksburg stattfinden sollten, begann die Vorbereitungsphase der CHINOOK – Crew.

Zur WM-Crew gehören Namentlich: John Friedrichsen als Skipper, Dirk Becker als Taktiker, Klaus Linde als Navigator, Dirk Johannsen als Vorschoter, Ole Deatz auf dem Vorschiff und Meinhard Schmidt als Pitmann, so wie als weitere Crewmitglieder mit Martin Wilde, Jan Assmann, Rolf Hinrichsen , Kalli Boestrup und die Rentner- Überführungscrew .

Die Crew segelte in 2009 alle hochwertigen Regatten in der näheren Umgebung zwischen Kiel und Ystad Schweden wo die Europameisterschaft nach ORC ausgesegelt wurde.

Immer wieder wurden neue Segelprofile getestet.

Im Jahr 2010 begann unser Programm nach den üblichen Winterarbeiten bereits im April. Wie immer am 1.Mai Trainingsprogramm bei den MAIOR-Regatten auf dem Stollergrund. Platz 3 mit den bekannten Konkurrenten CALA-VENTINOVE und FROSCHKÖNIG. Auch zur Frühjahrswoche vor Fahrensodde wieder ein 3. Platz, es fehlt noch etwas mehr Konstanz.

Dann die Int.-Deutschen-Meisterschaften Offshore vor Helgoland, wo wir als Titelverteidiger aus dem Vorjahr angetreten sind. Leider präsentierte sich die Nordsee sehr flau und undurchsichtig (Nebel). Diesmal war die Platzierung schon etwas besser, hinter CALA-VENTINOVE von Uwe Wenzel der mit seiner Crew Int.-Deutscher Offshore Meister wurde, wir immerhin punktgleich mit der LOT JONN auf Platz 3.

Zur Kieler Woche wurde im Juni um die Int.-Deutsche Meisterschaft Inshore gesegelt. Das war eigentlich der letzte große Test vor der WM. Die Bahnen waren auf dem Stollergrund sowie vor Laboe. Unser Vorbereitungsprogramm zahlte sich nun aus, wir wurden Int.-Deutscher Meister Inshore mit 3 Punkten vor CALA-VENTINOVE und dem FROSCHKÖNIG.

Nach den Ferien ging es nun los, Schiff vorbereiten, dazu gehört neben den üblichen Schleifarbeiten im Unterwasserbereich, die Sicherheitsrichtlinien nach den Revierkategorien zu beachten, Rettungsinsel, Trysegel, Sturmfock, Ersatz UKW-Funk usw.., zusätzlich Segel vermessen und Körpergewicht wiegen.

Am 05.September 2010 war pünktlich um 10.30 Uhr Start zwischen den Ochseninseln und Schausende, unsere Taktik war es, etwas defensiv zu starten, bzw. vorsichtig an die Gegner heran zu tasten. Immerhin waren mit fünf X-332 Yachten eine große Klassenkonkurrenz vorhanden. Neben den 332ern noch 30 weitere ORC Konkurrenten.

Der Wind wehte stark mit bis zu 30 Kn, es kam darauf an im Handling mit Schiff und Segel so wenig Fehler wie nur möglich zu machen. Auf manche Spinnaker-Schiffte wurde verzichtet. Bei diesen Verhältnissen kam es zu den ersten Havarien, mit Mastbruch, zerfetzten Segeln und Grundberührungen. Das traf auch einige Gegner von uns.

Stefan Voss mit seiner 332 vom YCLL brach auf der 2. Kreuz der Mast. Mit dem 4. Platz im ersten Rennen waren wir zufrieden. Eine halbe Stunde später bereiteten wir uns auf den 2. Start vor, diesmal etwas aggressiver am Start und schon sprang nach 5,15 sm der 2. Platz heraus, 40 Sek hinter der 332 Sport, PATENT von Jürgen Klinghardt aus Bremen. So belegten wir am 1. Wettfahrttag Platz 3 hinter PATENT und der SALONA eine Salona 37 aus den Niederlanden.

Nach den Wettfahrten bereiteten wir uns und das Schiff auf das am nächsten Tag stattfindende Short Offshore Rennen vor. Am 08.Sept. um 08.50 Uhr starteten wir bei starken Ostwinden zwischen 28 und 35 kn . Der Kurs verlief über die Außenförde bis Kegnäs, Sonderborg, Flensburger Innenförde mit Ziel vor Glücksburg, ca. 40,0 sm. Auf der Außenförde, bei hoher Ostseewelle wurde 1 Reff eingebunden, so segelten wir trotz Reff und ohne Spinnaker im Schmetterling-Stil bis zu 12 Knoten.

Nach 6 Stunden erreichten wir als 4. das Ziel. Wichtig war aber das es keinerlei Schäden am Rigg noch Segel gab. Unser Ziel im ersten Drittel des Feldes zu bleiben war jedenfalls erreicht. Bei dieser Wettfahrt setzte sich die STATIC-ELECTRIC eine 362 Sport als Erster durch, gefolgt von der SALONA aus den NED. Schlag auf Schlag ging es nun weiter. Vorbereitungen zum Long-Offshore Race wurden getroffen.

Gestartet wurde wieder um 08.50 Uhr bei starken Ostwinden um 30 Knoten. Der Kurs verlief wieder über die Außenförde Richtung Ost bis Pöls-Huk, dann Richtung Süden und zurück nach Glücksburg. Unter Spinnaker war die Rückfahrt allerdings wesentlich angenehmer als die Kreuz. Hier stellten sich bei uns allerdings einige Geschwindigkeitsprobleme da. Das Schiff lief nicht mehr ganz so schnell wie es eigentlich sein sollte. Dieses konnten wir gegenüber unseren Konkurrenten feststellen, die wir an den Vortagen immer kontrollieren konnten. Leider wussten wir in diesem Moment nicht woran das lag. Uns fehlten 1-2 Zehntel Knoten mehr Geschwindigkeit. Nach 8 Stunden und ca. 60 sm erreichten wir das Ziel.

Leider nur Platz 8, hatten uns für das Long-Offshore Rennen eigentlich mehr vorgenommen. Jetzt konnten sich die STATIC-ELECTRIC mit Platz 1 und die SALONA mit Platz 2 doch etwas mehr absetzen. Am nächsten Morgen stellten wir dann fest, als das Schiff ruhig im Hafen lag woran wir gescheitert sind. In der Ruderanlage befand sich so mancher Algenbusch.

Am 10.09. wurde am Mittag die 3. Inshore Wettfahrt gestartet, mit einer Up and Down Länge von 5,7 sm. Nach sehr gutem Start und moderaten Winden er segelten wir einen sehr guten 2. Platz, 10 Sek hinter der REDAN eine Dehler 39 aus den NED, aber vor der STATIC-ELECTRIC und der SALONA.

Die 4. Inshore Wettfahrt verlief fast so gut wie die vorherige mit Platz 3. Allerdings war der Zieleinlauf etwas unglücklich, es belegte Platz 1 die PATENT mit 3 Sek Vorsprung und Platz 2, die HOPPETOSSE eine X-37 mit 1 Sekunde Vorsprung vor uns. Der Kampf um die Medaillen wird nun immer enger.

Start der 5. Inshore Wettfahrt, konzentrierter Start, gutes freies Rennen und wieder ein 3. Platz. PATENT belegt Platz 1, doch die STATIC-ELECTRIC und SALONA platzieren sich weiter hinten. Vor dem letzten Wettfahrttag lag die PATENT mit 11 Punkten auf Platz 1,wir die CHINOOK mit 22 Punkten auf Platz 2, die STATIC-ELECTRIC mit 25 und die SALONA mit 38 Punkten auf Platz 3 und 4, mit einem Streichergebnis.

Am Abend wurden nun die taktischen Möglichkeiten für den nächsten und letzten Wettfahrttag besprochen. Was ist noch zu erreichen ?? wie viel Risiko ?? usw..

Samstag der 11.10.2010 war nun der Finaltag und was man im voraus befürchtete traf auch ein. Das war unser schlechtester Tag. Bei leichten Westlichen Winden wollten wir manches Mal zu viel. Im 6. Inshore Rennen belegten wir nur!! Platz 11. Die PATENT löste bei dieser Wettfahrt mit dem 1. Platz ihren WM-Titel ein. Doch was war mit unserem angestrebten Vizeweltmeister? Zum Glück belegten die SALONA mit Platz 5 und die STATIC-ELECTRC mit Platz 9 auch schlechtere Platzierungen. Was macht die Gesamtpunktzahl? wo liegen wir jetzt?. Vor dem letzten Rennen mit 2 Punkten vor der STATIC-ELECTRIC und 3 Punkten vor der SALONA.

Jetzt wurde es noch ernster, das Finalrennen wurde um 13.40 Uhr gestartet, wir versuchten nach dem Start unsere Gegner zu kontrollieren, haben uns aber immer wieder auf die falsche Seite verleiten lassen, so dass am Ende nur ein enttäuschender 23. Platz heraussprang, also unser Streichergebnis.

Was die STATIC-ELECTRIC und die SALONA gemacht haben konnten wir an Bord ohne Ergebnislisten gar nicht ausrechnen. Erst an Land mit der eigenen Einschätzung, wahrscheinlich Platz 3, erfuhren wir die Wahrheit mit einem glücklichen Ende. Vizeweltmeister 2010 mit 44,00 Punkten, vor der SOLANA mit 46,63 Punkten.

Dieser Erfolg war nach dem Weltmeistertitel 2007 vor Norwegen, der Int.-Deutschen Meisterschaft Offshore 2009, der Int.-Deutschen Meisterschaft Inshore 2010 einer der schönsten aber auch mit der schwerste.

Am Abend zur Siegerehrung wurden Gold, Silber und Bronze übergeben und wir feierten mit allen Teilnehmern den Ausklang dieser WM-Serie.

 

CHINOOK GER 4732                       PATENT GER 5533                SALONA NED 7709

Meinhard Schmidt

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