„Wir haben zwei Top-Athleten unter den besten Acht – das ist ein sehr schöner und vielversprechender Einstieg in die vorolympische Saison“, sagte Nadine Stegenwalner nach dem gelungenen Saisonauftakt. Dabei hatte die DSV-Sportdirektorin auch schon die Allianz Sailing World Championships aller olympischen Segeldisziplinen vom 10. bis 20. August in Den Haag im Blick. „Dort geht es bereits darum, die Nationenstartplätze für die Olympischen Spiele 2024 zu sichern. Die aktuellen Ergebnisse der Europameisterschaft machen uns sehr zuversichtlich, dass wir dafür im ILCA 7 stark aufgestellt sind.“
Für Nik Aaron Willim markiert der EM-Erfolg einen Meilenstein in seiner Karriere. Erstmals konnte er sich bei einem großen internationalen Event vor seinem Trainingskameraden Philipp Buhl platzieren. „Philipp war immer ein Stück voraus, egal, wie gut ich im Training war“, sagte der 26-jährige Aufsteiger, „ich verstehe mich extrem gut mit ihm, wir arbeiten eng und angenehm zusammen. Ich freue mich auch, wenn er vorne ist. Wir waren bislang bei Höhepunkten nie ganz auf Augenhöhe. Aber ich habe bei dieser EM für mich gelernt, dass wir auf Augenhöhe sind, wenn ich mein Bestes abrufe.“
Auch Philipp Buhl zog eine positive Bilanz – mit einigen Abzügen bei sich selbst: „Es war viel drin, lief insgesamt gut. Andererseits war es eine unruhige EM mit Schwierigkeiten auf Seiten der Organisation und der Wettfahrtleitung, die abgelenkt haben. Ich habe mir mit meinen Starts das Leben selbst schwer gemacht. Die Starts wurden bei dieser EM sehr lässig gehandhabt. Da tue ich mich schwerer als bei strikten Abläufen. Der achte Platz ist nicht, was ich mir vorgestellt hatte. Andererseits sind Nik und ich die Besten aus unserer internationalen Trainingsgruppe. Das ist ein starkes Signal!“
Coach Marc Pickel, der Nik Aaron Willim und Philipp Buhl bei dieser EM betreute, sagte: „Man muss sich zuerst bei Alex Schlonski bedanken, der die ILCA 7-Segler so stark gemacht hat, wie sie aktuell sind. Wir hatten hier auf einen Podiumsplatz gehofft, sind deshalb trotz guter Leistungen am Ende auch ein bisschen enttäuscht. Die Leistungsdichte im ILCA 7 ist so enorm, dass schon zwei, drei kleine Fehler die Medaille kosten können. Nik hat ein Klasseergebnis eingefahren und Philipp ist erfahren genug, die Konsequenzen zu ziehen und wieder topvorbereitet in die nächsten Events zu starten.“
Erfolgreichster Perspektivkader-Steuermann des German Sailing Teams bei der EM war Nico Naujock (Verein Seglerhaus am Wannsee) mit Platz 28 im Rekordfeld der 186 ILCA 7-Segler. Bei den Frauen segelte Julia Büsselberg (Verein Seglerhaus am Wannsee) im ILCA 6 auf Platz 32. Hannah Anderssohn (Warnemünder Segel-Club) erreichte nach ihrem Wiedereinstieg im Februar in Folge einer Operation Platz 40.
Den Titel bei der Offenen Europameisterschaft im ILCA 7 sicherte sich der Kroate Tonci Stipanovic vor seinem Landsmann Filip Jurisic im ILCA 7 und dem australischen Olympiasieger Matthew Wearn. In der geschlossenen EM-Wertung waren die starken Leistungen von Nik Aaron Willim und Philipp Buhl die Plätze vier und sechs wert. Insgesamt hat ein Rekordfeld von 380 Athleten und Athletinnen aus 49 Ländern, darunter 39 europäische Nationen, an der Europameisterschaft teilgenommen.
Hier geht es zu den Ergebnissen aller Flotten bei der Europameisterschaft für ILCA 6 und ILCA 7: https://2023-senior.eurilca-europeans.org
Fotos unserer Athletinnen und Athleten finden Sie hier: www.germansailingteam.de/pressebilder/zRbFfDfh3o
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