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Heldentaten meines Skippers 2009

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1. Teil Ankerwinsch

Es war schönes Wetter aber der Wind kam von der falschen Seite. Also wollten wir in der Knebelwig auf die Südseite verholen. Da Ulli über Nacht den Anker bis zur Leine gefiert hatte, musste er ihn auch wieder ein-holen. Als die Kette mit der Winsch geholt werden sollte, versagte diese die Mitarbeit, d.h. sie sagte gar nichts! Mit Muskelkraft ging es früher ja auch, aber das ist kein Dauerzustand. Also warum geht das Biest nicht? Das muss doch eine Ursache haben. Zunächst wird also die Winsch untersucht. Da waren die Kontakte schon mal lose. Einige Schrauben nachgedreht; trotzdem kommt kein Strom an zumal die Sicherung ok scheint. Dann liegt es am Relais! Es hat nämlich nicht klack gemacht. Ausgebaut, was ziemlich schwierig ist, weil ganz figgeliensch vorne in der Ecke im Schwalbennest eingebaut. Gemessen; das Relais bekommt keinen Strom, der Ein/Ausschalter aber auch nicht! Zwischen Batterie, hat Strom, und Gerät gibt es jetzt nur noch die Sicherung. Also wird die Sicherung abgebaut und siehe da, sie ist zwar intakt aber durch eine geschmolzene Plastik-Unterlegscheibe sozusagen behindert. Nachdem das Teil entfernt wurde – es sah etwas zerfranselt aus – geht alles wieder einwandfrei. Das Relais und der Schalter müssen aber auch wieder eingebaut werden, wobei sie etwas Widerstand leisten. Aber „wenn frohe Reden sie begleiten, dann geht die Arbeit munter fort", sprich mit einigen Flüchen ist alles wieder am Platz. Was leeernt uns das? Man sollte nicht sofort die üblichen Verdächtigen verhaften, manchmal verbirgt sich der Täter ganz woanders.

 

 


2. Teil Motor entlüften

Nachdem alle Welt grauenhafte Geschichten von der Dieselpest und verstopften Filtern zum Besten gegeben hat, wollten wir doch auch einmal unseren Dieselvorfilter über-prüfen. Es bot sich aber glasklarer Diesel, nur ein bisschen Dreck, was bei einem alten Tank ja nur natürlich ist. Hast du mal ein Schälchen für den Diesel aus dem Filter? Na klar, ein Creme fraiche Döschen war gerade richtig. Hast du mal einen Pinsel? Na klar, tut es der Pinsel mit dem wir das Grillfleisch marinieren? Den kann man ja nachkaufen. Super, funktioniert prima. Das ganze wurde wieder eingebaut und der Motor gestartet, damit er sich entlüften konnte, was er auch brav tat. Ein kleiner Rülpser und er lief rund und satt. Das war es!? Beim abendlichen Abwasch lässt mein Skipper, der immer brav abtrocknet, plötzlich das Handtuch fallen, wird blass und fragt: habe ich das Absperrventil eigentlich wieder aufgemacht? – Hat er offenbar nicht, denn jetzt geht der Stress erst richtig los. Den Motor starten: Rülps, Hust, macht ein paar Umdrehungen und der Motor gibt den Geist auf. Also versuchen wir den Motor durch Drehen mit dem Anlasser zu entlüften, ergebnislos. Er hat ja auch den ganzen Filter leer gelutscht. Also per Hand entlüften, was auch ziemlich frustrierend ist, denn die lt. Betriebsanleitung auf  dem Schwungrad vorhandene Markierung, bei der die Pumpe befriedigend arbeitet, ist weder mit scharfer Brille noch mit Gefühl zu finden, so dass wir den kleinen Handpumphebel mehrere hundert Mal hingebungsvoll aber vergeblich bewegen. Mein Skipper ist frustriert, wütend und giftig. Mit viel gutem Zureden versuche ich ihn zu beruhigen, schließlich soll man seinen Zorn nicht mit ins Bett nehmen. In der Nähe von Egaa gibt es eine Volvo-Vertretung, die muss am nächsten Tag helfen. Aber irgendwo hat man ja auch seinen persönlichen Ehrgeiz, es muss doch irgendwie gehen. Meine Frage, ob man nicht den leeren Filter einfach auffüllen könnte wird ernsthaft in Betracht gezogen und mit Hilfe eines kleinen Milchkännchens wird durch die Entlüftungsschraube ganz vorsichtig Diesel nachgefüllt bis er voll ist. Es geht eine ganze Menge in den Haupt-flter und einiges daneben, da hätten wir lange pumpen können! Mit gutem Zureden und viel Geduld  kommt der Motor auch wieder in Gang, erst ein, dann zwei Zylinder und nach nochmaligen Entlüften der Einspritzleitung geht auch der Dritte. Ganz große Erleichterung, er geht wieder und bis jetzt auch ganz ohne Murren! Die Gerda-methode mit dem Milchkännchen wurde bei uns im Volvo-Motorenhandbuch als alternative Methode handschriftlich nachgetragen. Ein verstärkter Dieselgeruch für die nächsten Stunden erinnert uns an den Erfolg unserer Aktion, aber damit können wir gut leben.

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